Entwicklung des grenzüberschreitenden Verkehrs BRD–DDR
19. März 1973
Information Nr. 277/73 über die Entwicklung des grenzüberschreitenden Verkehrs zwischen der BRD und der DDR und umgekehrt
1. Einreisen von Bürgern der BRD
Seit dem Inkrafttreten des Verkehrsvertrages am 17.10.19721 erhielten bis einschließlich 28. Februar 1973 985 716 Bürger der BRD die Genehmigung zur Einreise in die DDR. Davon erfolgten 642 805 Einreisen auf Tagesvisa zum Aufenthalt in der Hauptstadt der DDR und 342 911 Einreisen entsprechend den von der DDR im Zusammenhang mit dem Inkrafttreten des Verkehrsvertrages eingeräumten weiteren Einreisemöglichkeiten in die DDR.
Nachdem im Monat Dezember 1972 mit 341 166 Einreisen der bisher umfangreichste Reiseverkehr zu verzeichnen war, ist – obwohl saisonbedingt geringer – auch seit Beginn des Jahres 1973 eine steigende Tendenz festzustellen.
Während z. B. im Januar 1973 135 414 Bürger der BRD in die DDR eingereist waren, erhöhte sich die Anzahl dieser Einreisen im Februar 1973 auf 145 919.
2. Einreisen von Bürgern Westberlins
Seit dem Inkrafttreten der Reise- und Besuchervereinbarung zwischen der DDR und dem Westberliner Senat reisten in der Zeit vom 4.6.1972 bis 28.2.1973 2 341 866 Bürger mit ständigem Wohnsitz in Westberlin in die DDR ein. Davon 1 816 889 zu einem eintägigen Aufenthalt in der DDR und 524 977 zu einem mehrtägigen Aufenthalt in der DDR.
3. Ausreisen von Bürgern der DDR nach der BRD, anderen nichtsozialistischen Staaten und Westberlin
In der Zeit vom 17.10.1972 bis 28. Februar 1973 erhielten 257 236 Bürger der DDR die Genehmigung für die Durchführung privater Reisen nach der BRD, anderen nichtsozialistischen Staaten und Westberlin.
Davon reisten 33 539 DDR-Bürger in dringenden Familienangelegenheiten.
4. Transitverkehr2 zwischen der BRD und Westberlin
Die bereits 1972 festzustellende steigende Tendenz der Nutzung der von der DDR eingeräumten und großzügig gehandhabten vereinfachten und erleichterten Kontrolle und Abfertigung im Transitverkehr zwischen der BRD und Westberlin – bekanntlich reisten 1972 insgesamt 10 217 839 Personen (3 608 754 Kfz) in diesem Transitverkehr durch die DDR – setzt sich auch seit Beginn des Jahres 1973 weiter fort. In der Zeit vom 1.1.1973 bis 28.2.1973 wurden 1 155 052 Personen und 455 859 Kfz im Transitverkehr zwischen der BRD und Westberlin und umgekehrt abgefertigt.
Das entspricht in Gegenüberstellung zum gleichen Zeitraum des Vorjahres (Januar/Februar 1972) einer Steigerung um 39,1 % bei Personen (1972 = 830 264) und 42,4 % bei Kfz (1972 = 320 277).
(Anmerkung: Die vorgesehene Gegenüberstellung der Reiseströme der Monate Januar 1973 und November 1972 wurde nicht vorgenommen, da in allen Kategorien des grenzüberschreitenden Reiseverkehrs saisonbedingt aus dieser Gegenüberstellung keine steigende Tendenz nachgewiesen werden kann.)
Von den 257 236 DDR-Bürgern reisten 140 887 DDR-Bürger nach der BRD, 115 537 DDR-Bürger nach Westberlin, 812 DDR-Bürger nach anderen nichtsozialistischen Staaten.
Anlage 1 zur Information Nr. 277/73
Besucherverkehr DDR – BRD
Seit dem Inkrafttreten des Verkehrsvertrages am 17. Oktober 1972 erhielten bis einschließlich 28. Februar 1973 985 716 Bürger der BRD die Genehmigung zur Einreise in die DDR. Während des gleichen Zeitraumes erhielten 140 887 Bürger der DDR die Genehmigung für die Durchführung privater Reisen nach der BRD, davon 30 214 DDR-Bürger in dringenden Familienangelegenheiten.
(Diese Meldung ist am Abend des 22. März 1973 zu veröffentlichen.)3
Anlage 2 zur Information Nr. 277/73
Besucherverkehr DDR – Westberlin
Seit dem Inkrafttreten der Reise- und Besuchervereinbarung zwischen der DDR und dem Westberliner Senat reisten in der Zeit vom 4. Juni 1972 bis 28. Februar 1973 2 341 866 Bürger mit ständigem Wohnsitz in Westberlin in die DDR ein. Während des gleichen Zeitraumes erhielten 194 241 Bürger der DDR die Genehmigung für die Durchführung privater Reisen nach Westberlin [davon seit dem Inkrafttreten des Verkehrsvertrages am 17. Oktober 1972 3 113 DDR-Bürger in dringenden Familienangelegenheiten.]
(Diese Meldung ist am Abend des 21. März 1973 zu veröffentlichen)4