Fehler in der Programm-Broschüre für die Weltfestspiele
29. Juli 1973
Information Nr. 731/73 über das Fehlen des DDR-Emblems auf einer Staatsflagge in der Programm-Broschüre für die X. Weltfestspiele
Die vom MfS geführten Untersuchungen zur Aufklärung der Ursachen für das Fehlen des DDR-Emblems auf einer Staatsflagge in einem Teil der Programm-Broschüren für die X. Weltfestspiele1 (Seite 5) ergaben Folgendes:
Im Auftrage des Organisationskomitees der X. Weltfestspiele bestellte der Verlag Junge Welt bei den Druckereien Grafische Werkstätten Zwickau, Interdruck Leipzig, Karl-Marx-Werk Pößneck2 und Völkerfreundschaft Dresden3 die Programm-Broschüren für die X. Weltfestspiele, insgesamt
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409 000 Exemplare mit deutschsprachigem Text
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7 500 Exemplare mit englischsprachigem Text
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9 000 Exemplare mit französischsprachigem Text
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9 500 Exemplare mit russischsprachigem Text
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6 850 Exemplare mit spanischsprachigem Text
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5 500 Exemplare mit arabischsprachigem Text.
Der Druck des Kunstdruckteiles und damit auch der Seite 5 einschließlich Plattenherstellung erfolgten ausschließlich durch die Druckerei Grafische Werkstätten Zwickau.
Die Originale für diese farbigen Illustrationen lieferte der Besteller in Form von Farbdias selbst.
Das Farbdia vom Brandenburger Tor mit der Staatsflagge der DDR war zu einem Zeitpunkt aufgenommen, als sich durch Windeinfluss das DDR-Emblem in einer Falte der Fahne befand. Der nur wenig sichtbare Rand des Emblems wurde beim Farbdruck von den Rasterpunkten nicht mehr erfasst und wiedergegeben.
Sowohl auf dem Andruckmuster als auch auf dem Papier-Klebeumdruck, die dem Auftraggeber vorgelegt worden waren, wurde das Fehlen des DDR-Emblems nicht bemerkt und beanstandet, weshalb der Druck anlief.
Als vom Organisationskomitee der Mangel entdeckt wurde, waren bereits 109 000 Bögen für die deutschsprachigen Programm-Broschüren gedruckt. Die Druckerei vereinbarte mit dem Organisationskomitee das Einkopieren eines emblemartigen Gebildes in die Druckform und den Nachdruck der fertigen Bögen.
Durch die infolge von Terminverzügen der Übersetzer und die Druckunterbrechung entstandene Hektik sowie räumliche Beengtheit in der Druckerei ist eine nicht genau bestimmbare Anzahl von Druckbögen versehentlich nicht nachgedruckt und unverändert ausgeliefert worden (höchstens jedoch für 15 000 deutschsprachige Broschüren).