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Festnahme von zwei Westberlinern wegen Menschenhandel

28. August 1973
Information Nr. 874/73 über die Festnahme von zwei Einwohnern von Berlin (West) wegen des Versuchs des staatsfeindlichen Menschenhandels

Am 26.8.1973, gegen 22.15 Uhr, wurden an der Grenzübergangsstelle Drewitz die Einwohner von Berlin (West) [Name 1, Vorname], geboren [Tag, Monat] 1942, wohnhaft Berlin (West) 30, [Straße, Nr.], Rotationsfachhelfer bei der Firma »Mercator-Druckerei G.m.b.H.« und [Name 2, Vorname], geboren [Tag, Monat] 1946, wohnhaft Berlin (West) 31, [Straße, Nr.], Kfz-Schlosser bei der Firma Stolarsky in Berlin (West), festgenommen.

[Name 1] und [Name 2] hatten, gemeinschaftlich handelnd, versucht, einen DDR-Bürger (Diplomingenieur) im Kofferraum des von [Name 1] gesteuerten Pkw, Typ »Opel«, amtliches Kennzeichen B – CP 169, versteckt nach Berlin (West) auszuschleusen.

Die bisherigen Untersuchungen des MfS ergaben, dass sich [Name 1] und [Name 2] etwa Mitte August 1973 von einer in Westberlin ansässigen Menschenhändlerorganisation1 für die Durchführung mehrerer Ausschleusungen von DDR-Bürgern unter Missbrauch des Transitabkommens2 anwerben ließen.

[Name 1] und [Name 2] erklärten sich bereit, gegen ein Kopfgeld von je 5 000 DM einen Ingenieur und eine weibliche Person aus der DDR auszuschleusen.

Gegen [Name 1] und [Name 2] wurden gemäß § 105 (Staatsfeindlicher Menschenhandel)3 Ermittlungsverfahren eingeleitet und auf der gleichen Rechtsgrundlage Haftbefehle erlassen.

Die Untersuchungen des MfS werden fortgesetzt.

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    28. August 1973
    Thesenhafte Darstellung von Meinungen aus dem medizinischen Bereich, welche Faktoren und Erscheinungen bei der Entschlussfassung zum ungesetzlichen Verlassen der DDR durch Ärzte als subjektive Ursachen, Motive und Anlässe dargestellt werden bzw. eine begünstigende Rolle spielen [Bericht K 1/41b]

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    28. August 1973
    Information Nr. 872/73 über die Festnahme eines BRD-Bürgers wegen des Verdachts des staatsfeindlichen Menschenhandels