Grenzprovokationen vom Westberliner Gebiet aus
2. August 1973
Information Nr. 755/73 über weitere grenzprovokatorische Handlungen vom Westberliner Gebiet aus gegen die Staatsgrenze der DDR in der Zeit vom 29. Juli bis 1. August 1973
Im Zeitraum vom 29.7. bis 1.8.1973 wurden vom Westberliner Gebiet aus folgende beachtenswerte grenzprovokatorische Handlungen gegen die Staatsgrenze der DDR durchgeführt:
Am 29.7.1973, gegen 12.45 Uhr, wurde von einer unbekannten Person aus einem vom Bahnhof Friedrichstraße in Richtung Westberlin fahrenden S-Bahn-Zug ein Knallkörper auf den in diesem Straßenabschnitt eingesetzten Angehörigen der NVA/Grenze geworfen.
Am 29.7.1973, gegen 22.15 Uhr, drangen im Grenzabschnitt Seehof zwei männliche Personen ca. vier Meter in das Territorium der DDR ein und bewarfen den Rundblickturm der Grenzsicherungskräfte mit Steinen. Anschließend begaben sich die Personen wieder auf Westberliner Territorium zurück.
Am 1.8.1973, gegen 11.20 Uhr, wurde im Grenzabschnitt Karolinenhöhe durch eine unbekannte männliche Person mit einem Luftgewehr ein Beobachtungsturm der Grenzsicherungskräfte der NVA beschossen. Der Schütze befand sich in einem Einfamilienhaus auf Westberliner Gebiet, ca. 70 bis 80 m von der Staatsgrenze entfernt. Insgesamt wurden acht Schuss abgegeben. Personen- bzw. Sachschaden entstand nicht.
Am 31.7.1973, gegen 23.10 Uhr, erschienen im Grenzabschnitt Rudolf-Breitscheid-Straße eine männliche und zwei weibliche Personen auf einem auf Westberliner Territorium befindlichen Podest und warfen mehrere Steine auf das Gebiet der DDR. Danach entfernten sie sich in das westliche Hinterland.
Des Weiteren wurden mehrfach die eingesetzten Sicherungskräfte der NVA an verschiedenen Grenzabschnitten durch Personen vom Westberliner Territorium aus auf das Gröblichste beschimpft.
Maßnahmen zur Identifizierung der in allen Fällen bisher unbekannten Täter wurden eingeleitet.