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Grenzüberschreitender Reiseverkehr 1.–30.6.1973

18. Juli 1973
Information Nr. 684/73 über die Entwicklung des grenzüberschreitenden Reiseverkehrs in der Zeit vom 1. Juni bis 30. Juni 1973

In der Zeit vom 1.6.1973 bis 30.6.1973 wurden insgesamt 4 757 867 Personen, 940 677 Kraftfahrzeuge im grenzüberschreitenden Verkehr an den Grenzübergangsstellen der DDR abgefertigt.

Dazu folgende Übersicht über die einzelnen Verkehrsrichtungen und Personenkategorien:

1. Einreisen in die DDR (außer Wiedereinreise von DDR-Bürgern)

  • –

    Gesamt – Personen 1 710 949

  • –

    Gesamt – Kfz 226 359K, davon:

1.1. Bürger sozialistischer Staaten 839 278 (83 980 Kfz)

darunter im pass- und visafreien Reiseverkehr

  • –

    Bürger der VR Polen1 620 381 (54 449 Kfz)

  • –

    Bürger der ČSSR2 129 423 (16 110 Kfz)

1.2. Bürger der BRD 392 586 (69 693 Kfz)

darunter auf TAV zum Tagesaufenthalt in der Hauptstadt 143 225 (30 485 Kfz)

1.3. Bürger anderer nichtsozialistischer Staaten 106 856 (16 429 Kfz)

darunter auf ZV 274 zum Tagesaufenthalt in der Hauptstadt 55 382 (13 065 Kfz)

1.4. Bürger von Berlin (West) 372 229 (56 257 Kfz)

2. Ausreisen aus der DDR (nur DDR-Bürger)

  • –

    Gesamt – Personen 1 404.372

  • –

    Gesamt – Kfz 205 866 davon:

2.1. Nach sozialistischen Staaten 1 188 139 (205 369 Kfz)

darunter im pass- und visafreien Reiseverkehr

  • –

    nach der VR Polen 615 501 (97 953 Kfz)

  • –

    nach der ČSSR 486 671 (90 223 Kfz)

2.2. Nach der BRD 110 046 (360 Kfz)

2.3. Nach anderen nichtsozialistischen Staaten 40 708

2.4. Nach Berlin (West) 65 479 (137 Kfz)

3. Transitverkehr3 durch die DDR

  • –

    Gesamt – Personen 1 639 913

  • –

    Gesamt – Kfz 508 452 davon:

3.1. Transitverkehr zwischen der BRD und Berlin (West) in der Verkehrsrichtung

  • –

    BRD – Berlin (West) 646 471 (219 342 Kfz)

  • –

    Berlin (West) – BRD 661 867 (224 505 Kfz)

3.2. Sonstiger Transitverkehr durch die DDR 331 575 (64 605 Kfz)

4. Sonderreisekategorien

4.1. Erteilte Landgangscheine für Seeleute und Schiffspassagiere 2 003

davon an:

  • –

    Bürger der BRD 249

  • –

    Bürger anderer nichtsozialistischer Staaten 1 754

4.2. Erteilte Visa zur Einreise von Bürgern nordeuropäischer Staaten in den Bezirk Rostock 630

Die vorgenannten Angaben sind zur persönlichen Information bestimmt.

  1. Zum nächsten Dokument Festnahme wegen Verbreitens von Hetzschriften

    [ohne Datum]
    Information Nr. 698/73 über die Festnahme eines DDR-Bürgers wegen Verbreitens von Hetzschriften im Kreis Reichenbach/Bezirk Karl-Marx-Stadt am 17. Juli 1973
  2. Zum vorherigen Dokument Verhinderte Ausschleusung einer DDR-Bürgerin

    17. Juli 1973
    Information Nr. 670/73 über die verhinderte Ausschleusung einer DDR-Bürgerin nach Berlin (West)

  1. Am 1.1.1972 erfolgten Erleichterungen im grenzüberschreitenden Reiseverkehr zwischen der DDR und Polen. Seitdem konnten ostdeutsche und polnische Staatsangehörige die deutsch-polnische Grenze visafrei, lediglich durch Vorlage eines Personalausweises passieren. In: ND v. 23.12.1971, S. 2. Zehn Tage später trat der im Juli 1971 unterzeichnete Vertrag zwischen der DDR und der VR Polen »über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Verkehrswesens« in Kraft, der die Einführung »weitgehende[r] Erleichterungen und Vereinfachungen im grenzüberschreitenden Verkehr« vorsah. Art. 5 Abs. 3, Vertrag zwischen der DDR und der VR Polen über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Verkehrswesens. In: GBl. I 1972, Nr. 3, S. 73–77, hier 74.

  2. Die DDR und die ČSSR unterzeichneten am 21.12.1970 einen Vertrag »über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Verkehrswesens und über die Grenz-, Zoll- und sonstige Kontrolle beim Grenzübertritt«. In dem am 5.8.1971 in Kraft getretenen Vertrag verpflichteten sich die Vertragspartner zu »weitgehende[n] Erleichterungen und Vereinfachungen im grenzüberschreitenden Verkehr«. Art. 3, Vertrag zwischen der DDR und der ČSSR über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Verkehrswesens und über die Grenz-, Zoll- und sonstige Kontrolle beim Grenzübertritt. In: GBl. I 1971, Nr. 7, S. 149–152, S. 150. Am 15.1.1972 folgte schließlich die Einführung des visafreien grenzüberschreitenden Reiseverkehrs zwischen der DDR und der ČSSR. Vgl. Berliner Zeitung v. 14.1.1972, S. 2. Aufgrund eines Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche waren die Grenzübergänge der ČSSR in Richtung UdSSR und Ungarn für Privatreisen vom 8.12.1972 bis 2.6.1973 gesperrt. In: Berliner Zeitung v. 9.12.1972, S. 2, sowie v. 10.6.1973, S. 5.

  3. Transitstrecken waren die durch das »Transitabkommen« vom 3.6.1972 definierten Verkehrswege für den Grenzverkehr zwischen der Bundesrepublik und Westberlin. Vgl. Bekanntmachung über das Inkrafttreten des Abkommens zwischen der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik und der Regierung der Bundesrepublik Deutschland über den Transitverkehr von zivilen Personen und Gütern zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West) v. 3.6.1972. In: GBl. II 1972, S. 349–354.