Im Rahmen des Antrags- und Genehmigungsverfahrens wurden bisher (Stand 7.7.1973) bereits 22 700 Bürgern¹ der oben genannten Länder die Einreise in die Hauptstadt der DDR, Berlin, – bzw. für Westberliner auch die Einreise in die Bezirke Frankfurt/Oder und Potsdam – für die Zeit vom 28.7. bis 5.8.1973 genehmigt. Davon entfallen genehmigte Einreisen auf 1 200 Bürger der BRD, 14 100 Bürger Westberlins, 2 400 Bürger anderer nichtsozialistischer Staaten.

Hinzu kommen rund 200 000 Bürger Westberlins, die im Besitz von Berechtigungsscheinen zum mehrmaligen Empfang eines Visums zur Einreise in die Hauptstadt der DDR, Berlin, bzw. in die Bezirke Frankfurt/Oder und Potsdam sind, die auch für den Zeitraum der X. Weltfestspiele² Gültigkeit haben.

Nach der bisherigen Entwicklung der Einreisen auf der Grundlage dieser Berechtigungsscheine für mehrmaligen Empfang eines Visums zur Einreise sowie der Einzelberechtigung ist voraussichtlich mit 65 000 derartigen Einreisen zu rechnen, wobei aber eine zur Zeit noch nicht konkret absehbare Erhöhung durch das zusätzlich aufgrund der X. Weltfestspiele geweckte Interesse an einer Einreise eintreten kann.

Nach bisher vorliegenden Übersichten und Schätzungen ist ferner mit insgesamt 70 000 Einreisen, davon 50 000 Bürgern der BRD und 20 000 Bürgern anderer nichtsozialistischer Staaten auf Tagesvisum (TAV) bzw. Devisenbescheinigung (ZV 274) zu rechnen, d. h. diese Personen sind nicht vorher im Besitz einer Genehmigung zur Einreise, sondern ihnen wird erst unmittelbar an der GÜST die Einreise genehmigt.

Auch hier kann mit einer weiteren Erhöhung, hervorgerufen durch das zusätzlich geweckte Interesse an den Weltfestspielen, gerechnet werden.

Insgesamt ist demzufolge mit über 158 000 Einreisen³ von Bürgern der BRD, Westberlins und anderen nichtsozialistischen Ländern während der X. Weltfestspiele zu rechnen.

1. Zum nächsten Dokument Ausbruch aus der Haftanstalt Keibelstraße
   

   12. Juli 1973
   Information Nr. 648/73 über den Ausbruch von zwei Untersuchungsgefangenen aus der Untersuchungshaftanstalt (UHA) des Präsidiums der Deutschen Volkspolizei Berlin, Keibelstraße

2. Zum vorherigen Dokument Verhinderter Grenzdurchbruch und Provokation aus Westberlin
   

   9. Juli 1973
   Information Nr. 641/73 über eine von Westberlin ausgehende Provokation gegen die Staatsgrenze der DDR im Zusammenhang mit dem verhinderten Grenzdurchbruch eines Bürgers der VR Polen