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Reiseverkehr DDR, Polen und ČSSR I. Quartal 1973

12. April 1973
Information Nr. 310/73 über die Entwicklung des pass- und visafreien Reiseverkehrs zwischen der DDR – VR Polen sowie der DDR – ČSSR im I. Quartal 1973

In der Zeit vom 1.1.1973 bis 31.3.1973 haben 2 003 921 Bürger der VR Polen,1 der ČSSR2 und der DDR (253 936 Kfz) von den Möglichkeiten des pass- und visafreien Reiseverkehrs Gebrauch gemacht.

Das entspricht in Gegenüberstellung zum gleichen Zeitraum des Jahres 1972, wo 3 715 919 Personen (458 774 Kfz) in diesem pass- und visafreien Reiseverkehr abgefertigt wurden, einem Rückgang um 46,1 %.

Von den im I. Quartal 1973 abgefertigten 2 003 921 Personen reisten

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    im Januar 426 032 Personen (1972 = 823 303)

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    im Februar 666 866 Personen (1972 = 1 439 335)

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    im März 911 023 Personen (1972 = 1 453 281).

Aus dieser Entwicklung wird ersichtlich, dass der pass- und visafreie Reiseverkehr seit Januar 1973 – wo saisonbedingt nur ein geringer Reiseverkehr zu verzeichnen war – eine kontinuierlich steigende Tendenz aufweist.

Reiseverkehr DDR – VR Polen

In der Zeit vom 1.1. bis 31.3.1973 reisten 989 940 (1972 = 1 418 838) Bürger der VR Polen; 60 758 (1972 = 83 035) Kfz in die DDR, während 549 421 (1972 = 1 205 454) Bürger der DDR; 104 101 (1972 = 143 935) Kfz in die VR Polen reisten.

Reiseverkehr DDR – ČSSR

Im Zeitraum vom 1.1. bis 31.3.1973 reisten 103 413 (1972 = 88 933) Bürger der ČSSR; 15 979 (1972 = 12 136) Kfz in die DDR und 361 147 (1972 = 1 002 694) Bürger der DDR; 73 098 (1972 = 219 668) Kfz nach der ČSSR.

Der in diesem Zusammenhang festzustellende Rückgang des Reiseverkehrs im Verhältnis zum gleichen Zeitraum des Vorjahres liegt im Wesentlichen begründet

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    in der entwicklungsbedingten Normalisierung des Umfangs dieses pass- und visafreien Reiseverkehrs und der kontinuierlichen Entwicklung des organisierten Tourismus,

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    in der konsequenten Durchsetzung der zwischen den zuständigen Organen der DDR und der VR Polen bzw. der DDR und der ČSSR getroffenen gemeinsamen Maßnahmen zur Regulierung des pass- und visafreien Reiseverkehrs.3

  1. Zum nächsten Dokument Festnahme eines Abteilungsleiters wegen Veruntreuung

    12. April 1973
    Information Nr. 349/73 über die Festnahme des Lipfert, Abteilungsleiter im Ministerium für Post- und Fernmeldewesen der DDR
  2. Zum vorherigen Dokument Synode der Evangelischen Kirche des Kirchengebietes Görlitz

    11. April 1973
    Information Nr. 336/73 über die in der Zeit vom 30. März bis 2. April 1973 in der Frauenkirche in Görlitz stattgefundene Frühjahrssynode der Evangelischen Kirche des Kirchengebietes Görlitz

  1. Am 1.1.1972 erfolgten Erleichterungen im grenzüberschreitenden Reiseverkehr zwischen der DDR und Polen. Seitdem konnten ostdeutsche und polnische Staatsangehörige die deutsch-polnische Grenze visafrei, lediglich durch Vorlage eines Personalausweises passieren (vgl. ND v. 23.12.1971, S. 2). Zehn Tage später trat der Vertrag zwischen der DDR und der VR Polen »über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Verkehrswesens« in Kraft, der die Einführung »weitgehende[r] Erleichterungen und Vereinfachungen im grenzüberschreitenden Verkehr« vorsah. Art. 5 Abs. 3, Vertrag zwischen der DDR und der VR Polen über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Verkehrswesens. In: GBl. I 1972, S. 73–77, hier 74. Ab November 1972 folgten allerdings eine schrittweise Einschränkung dieser Einreisebestimmungen und des Geldumtauschs von Zloty in DDR-Mark.

  2. Die DDR und die ČSSR unterzeichneten am 21.12.1970 einen Vertrag »über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Verkehrswesens und über die Grenz-, Zoll- und sonstige Kontrolle beim Grenzübertritt«. In dem am 5.8.1971 in kraft getretenen Vertrag verpflichteten sich die Vertragspartner zu »weitgehende[n] Erleichterungen und Vereinfachungen im grenzüberschreitenden Verkehr«. Art. 3, Vertrag zwischen der DDR und der ČSSR über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Verkehrswesens und über die Grenz-, Zoll- und sonstige Kontrolle beim Grenzübertritt. In: GBl. I 1971, S. 149–152, hier 150. Am 15.1.1972 folgte schließlich die Einführung des visafreien grenzüberschreitenden Reiseverkehrs zwischen der DDR und der ČSSR. Vgl. Ohne Pass und Visum in die ČSSR. In: Berliner Zeitung v. 14.1.1972, S. 2. Aufgrund eines Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche waren die Grenzübergänge der ČSSR in Richtung UdSSR und Ungarn für Privatreisen vom 8.12.1972 bis 2.6.1973 gesperrt. Vgl. Grenzübergänge zeitweilig gesperrt. In: Berliner Zeitung v. 9.12.1972, S. 2; Verkehrsbeschränkungen wurden aufgehoben. In: Berliner Zeitung v. 10.6.1973, S. 5.

  3. Im Jahr 1972 war der Devisenumtausch begrenzt und die Läden in der DDR dazu angehalten worden, nur Waren des persönlichen Bedarfs zu verkaufen. Zudem waren die Zollprüfungen für die Ein- und Ausfuhr von Waren verstärkt worden. Vgl. die Informationen 1093/72 und 1119/72.