Direkt zum Seiteninhalt springen

Sicherheit und Ordnung während der Weltfestspiele (12)

6. August 1973
Information Nr. 783/73 über Probleme und Vorkommnisse der Sicherheit und Ordnung

Über den gesamten Zeitraum der X. Weltfestspiele war die Sicherheit und Ordnung voll gewährleistet.1 Die eingeleiteten Sicherungsmaßnahmen, der Einsatz und das Zusammenwirken der Kräfte sowie ihr einheitliches taktisches Vorgehen erwiesen sich als zweckmäßig und führten dazu, dass der Gegner nicht in dem von ihm geplanten Maße wirksam werden konnte.

Es kam zu keinen Handlungen und Vorkommnissen, die zu einer Gefährdung oder Beeinträchtigung der Weltfestspiele hätten führen können.

Die in der Zeit der Vorbereitung und im Verlauf der X. Weltfestspiele bekannt gewordenen vielfältigen feindlichen Pläne und Absichten gingen vor allem von rechten Kräften (»Junge Union«2 bzw. CDU) und von linksextremistischen, maoistischen Elementen aus der BRD und Westberlin aus.

Die von diesen Kräften versuchten Störaktionen, besonders in Form provokatorischer Diskussionen, Sprechchöre und Flugblattverbreitung, blieben im Wesentlichen wirkungslos. Die progressiven Kräfte beherrschten mit ihrem geschlossenen offensiven Auftreten die Situation.3

Von den regierungsorientierten Kräften der BRD-Delegation, besonders von den Jungsozialisten,4 wurde bekannt, dass sie die taktische Linie der Herstellung und des Ausbaus von Kontakten für die langfristige ideologische Beeinflussung verfolgten und bewusst vordergründige provokatorische Handlungen vermieden.

Feindlich-negative Handlungen, Vorkommnisse und Erscheinungen in der Hauptstadt und in den Bezirken der DDR im Zusammenhang mit den X. Weltfestspielen waren Einzelerscheinungen und ohne große Wirksamkeit und Gesellschaftsgefährlichkeit. Es handelte sich vorwiegend um einzelne Fälle der staatsfeindlichen Hetze in mündlicher und schriftlicher Form, um rowdyhaftes, vereinzelt mit Tätlichkeiten verbundenes Verhalten gegenüber Teilnehmern des Festivals, um Abreißen und Beschädigen von Fahnen und Sichtagitation. Bei den festgestellten anonymen Anrufen und Schreiben handelt es sich in Einzelfällen auch um Bombendrohungen, deren sofortige Bearbeitung in Verbindung mit den notwendigen Sicherungsmaßnahmen erfolgte und die zu keinen Auswirkungen führten.5

Die Mehrzahl der feindlich-negativen Handlungen wurde durch konzentrierten und koordinierten Einsatz der Sicherungskräfte kurzfristig geklärt, und gegen die Täter – meist vorbestrafte und asoziale Jugendliche und Jungerwachsene sowie unter Alkoholeinfluss stehende Personen – wurden die notwendigen strafrechtlichen bzw. andere Erziehungsmaßnahmen eingeleitet.

  1. Zum nächsten Dokument Festnahme ausländischer Staatsbürger wegen Grenzübertritt

    6. August 1973
    Information Nr. 784/73 über die Festnahme ausländischer Staatsbürger wegen des Versuchs des ungesetzlichen Grenzübertritts

  2. Zum vorherigen Dokument Steinwurf über die Staatsgrenze aus Westberlin

    6. August 1973
    Information Nr. 782/73 über eine Grenzprovokation an der Staatsgrenze nach Westberlin am 4. August 1973