Sicherheit und Ordnung während der Weltfestspiele (7)
31. Juli 1973
7. Information Nr. 741/73 über Probleme und Vorkommnisse der Sicherheit und Ordnung
Im Berichtszeitraum waren Sicherheit und Ordnung jederzeit gewährleistet. Die Sicherungsmaßnahmen und der Kräfteeinsatz entsprachen den gegebenen Lagebedingungen.1
Die von den linksextremen und maoistischen Organisationen in der BRD und in Westberlin für den 30.7.1973 vorgesehenen umfangreichen Maßnahmen zur Störung des Festivals wurden nicht wirksam.2
Bei ihrer versuchten Einreise wurden die meisten dieser Kräfte von den Sicherheitsorganen zurückgewiesen, weil sie umfangreiche Hetzmaterialien, die sich in offener Form gegen die Sowjetunion, die DDR, die anderen sozialistischen Staaten und friedliebenden Kräfte richteten, in die Hauptstadt der DDR einzuschleusen beabsichtigten und weitere Pläne zur Störung verfolgten.
Zurückgewiesen wurden insgesamt 247 solcher Personen.
Linksextremistische und maoistische Kräfte, denen es gelungen war, in die Hauptstadt der DDR einzureisen, versuchten in den Nachmittags- und Abendstunden des 30.7.1973 in verschiedenen Veranstaltungsschwerpunkten des Festivals Störaktionen durchzuführen.
Zum Beispiel unternahmen sie während des »Meetings der Solidarität mit dem gerechten Kampf des arabischen Volkes von Palästina für seine legitimen Rechte« an der Freilichtbühne acht im Volkspark Friedrichshain den Versuch, oben erwähnte Hetzschriften zu verbreiten und Diskussionen zu entfachen.3 Die überwiegende Mehrzahl dieser Hetzschriften wurde von progressiv auftretenden Jugendlichen eingesammelt und demonstrativ vernichtet; die anwesenden Palästinenser ließen sich nicht provozieren.
Im Lustgarten versuchten sie das »Massenmeeting der Solidarität mit den arabischen Völkern« durch Flugblattverteilung, Diskussionen sowie Sprechchöre wie »Nieder mit dem faschistischen Baath-Regime4 im Irak«, »Sichert den Volkskrieg in Palästina« zu stören, was durch das sofortige Auftreten progressiver Kräfte, die die geworfenen Flugblätter einsammelten und zerrissen sowie in Gegensprechchören fortschrittliche Losungen riefen, verhindert wurde.5
Die bei Störaktionen tätig gewordenen linksextremistischen und maoistischen Kräfte wurden unter ständiger Kontrolle gehalten und identifiziert. Eine erneute Einreise für diese Personen wird gesperrt.
Die Bildung von Diskussionsgruppen – hauptsächlich am Alex – blieb im normalen Rahmen, und es gab keine besonderen Vorkommnisse. Die Diskussionen wurden, wie am Vortage, von den progressiven Kräften bestimmt.
Das Zusammenwirken der Sicherheitsorgane mit den gesellschaftlichen Kräften war jederzeit gewährleistet.
Die Sicherheit und Ordnung beeinträchtigende Vorkommnisse im Innern der DDR sowie wesentliche, gegen Delegierte und Teilnehmer der Weltfestspiele gerichtete negative Handlungen traten im Berichtszeitraum nicht in Erscheinung.