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Sicherheit und Ordnung während der Weltfestspiele (8)

1. August 1973
8. Information Nr. 748/73 über Probleme und Vorkommnisse der Sicherheit und Ordnung

Sicherheit und Ordnung waren jederzeit gewährleistet. Die Sicherungsmaßnahmen und der Kräfteeinsatz entsprachen den Erfordernissen der Lage.1

Die am Vortage gegen linksextremistische und maoistische Kräfte aus der BRD und Westberlin eingeleiteten Maßnahmen blieben weiter wirksam. Bei ihrer versuchten Einreise in die Hauptstadt der DDR Berlin wurden 56 Personen zurückgewiesen. Darunter befanden sich größtenteils solche Personen, die bereits am 30.7.1973 wegen ihrer beabsichtigten Störaktionen zurückgewiesen worden waren.2

Nach vorliegenden Hinweisen planen diese Kräfte, auch in den folgenden Tagen Versuche zu unternehmen, um in die Hauptstadt einzureisen und hier wirksam zu werden, bis zur Provozierung von Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften.

Aus Kreisen der »Jungen Union«3 und der Westberliner CDU wurde bekannt, dass sie trotz des Scheiterns ihrer bisherigen Aktivitäten die Diskussionen und die Verbreitung des bekannten Materials fortzusetzen beabsichtigen und zu diesem Zweck weitere CDU-Vertreter zu gewinnen versuchen und weiteres, für die Verbreitung in der Hauptstadt vorgesehenes Material aus der BRD nach Westberlin bringen.4

Die Bildung von Diskussionsgruppen im Stadtzentrum, besonders am Alexanderplatz, blieb im normalen Rahmen.5

In den Mittagsstunden des 31.7.1973 versuchte der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Rollmann6 auf dem Alexanderplatz eine provokatorische Diskussion zu inszenieren. Aufgrund der geschlossenen Haltung der progressiven Kräfte musste er seinen Versuch aufgeben.

Besondere Vorkommnisse sind in diesem Zusammenhang nicht aufgetreten.

Wesentliche, gegen Delegierte und Teilnehmer der Weltfestspiele gerichtete Handlungen traten im Berichtszeitraum nicht in Erscheinung.

Von der Leitung der Festivaldelegation der VDR Jemen erfolgte die Mitteilung über das Fernbleiben einer Angehörigen der Delegation. Maßnahmen zur Feststellung ihres Verbleibs wurden eingeleitet.7

Die Überprüfung eines anonymen Telefonanrufes beim Objektleiter des Filmtheaters »Colosseum«, wonach in den Abendstunden des 31.7.1973 im Filmtheater eine Bombe explodieren würde, ergaben bisher keinerlei Anhaltspunkte für ein derartiges Vorhaben.

  1. Zum nächsten Dokument Provokation durch BGS-Angehörige an der DDR-Staatsgrenze

    2. August 1973
    Information Nr. 752/73 über eine Provokation an der Staatsgrenze der DDR – BRD im Grenzabschnitt Göttengrün, Kreis Schleiz, Bezirk Gera

  2. Zum vorherigen Dokument Grenzvorkommnis mit sowjetischen Soldaten

    1. August 1973
    Information Nr. 747/73 über ein Vorkommnis im Rahmen der ausgelösten Fahndung nach einem Angehörigen der sowjetischen Streitkräfte in der DDR am 30. Juli 1973