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Tagesaufenthalte in grenznahe Gebiete der DDR

23. Juli 1973
Information Nr. 691/73 über den Stand der Antragstellung und die bisherige Entwicklung der Einreisen von Bürgern der BRD zum Tagesaufenthalt in die grenznahen Gebiete der DDR

In der Zeit vom 21.6.1973 bis einschließlich 20.7.1973 wurden bei den zuständigen Volkspolizeikreisämtern insgesamt 20 474 Anträge (darunter 2 750 Anträge für Einreisen mit Kfz) auf Einreisen von Bürgern der BRD zum Tagesaufenthalt in den grenznahen Gebieten der DDR gestellt, davon 14 299 Anträge durch dazu berechtigte Bürger der BRD auf postalischem Wege und 6 175 Anträge durch Bürger der DDR.

Bisher wurden durch die zuständigen Organe der DDR 97 beantragte Einreisen von BRD-Bürgern zum Tagesaufenthalt abgelehnt, davon 79 wegen beabsichtigter Einreise in Orte des Grenzsperrgebietes an der Staatsgrenze zur BRD.

Die Antragstellung gliedert sich wie folgt auf die einzelnen Bezirke der DDR, in die Einreisen in grenznahe Gebiete möglich sind, auf:

Bezirk

Antragstellung für Einreise von Personen

Antragstellung für Einreise von Kfz

Rostock

915

83

Schwerin

1 780

436

Magdeburg

5 257

706

Halle

845

179

Erfurt

5 988

579

Gera

478

69

Suhl

4 795

484

Karl-Marx-Stadt

416

34

Seit Beginn der Einreisen von Bürgern der BRD zum Tagesaufenthalt in grenznahen Gebieten der DDR am 5.7.1973 reisten bis einschließlich 20.7.1973 insgesamt 4 971 Bürger der BRD (darunter Einreisen mit 851 Kfz) über die Grenzübergangsstellen der DDR ein.

Schwerpunktmäßig nutzten die bisher zum Tagesaufenthalt ein- und wieder ausgereisten Bürger der BRD die neu eröffneten Grenzübergangsstellen Salzwedel, Worbis, Meiningen und Eisfeld, über die bisher ca. 80 % dieses grenzüberschreitenden Verkehrs abgewickelt wurden.

Aus der bisherigen Entwicklung der Antragstellung und der erfolgten Einreisen von Bürgern der BRD zum Tagesaufenthalt in grenznahen Gebieten der DDR ist zu erkennen, dass schwerpunktmäßig das Wochenende (Sonnabend Ø 500 bis 600 Einreisen, Sonntag Ø 1 000 bis 1 200 Einreisen) für derartige Einreisen genutzt wird, während wochentags täglich durchschnittlich ca. 100 Einreisen erfolgen.

Die Abfertigung der bisher zum Tagesaufenthalt in grenznahen Gebieten der DDR ein- und wieder ausgereisten Bürger der BRD über die Grenzübergangsstellen der DDR erfolgte zügig und reibungslos.

  1. Zum nächsten Dokument Verhinderung der Ausschleusung von DDR-Bürgern

    23. Juli 1973
    Information Nr. 692/73 über die Verhinderung der Ausschleusung von Bürgern der DDR in die BRD bzw. nach Berlin (West)

  2. Zum vorherigen Dokument Vorsätzliche Brandstiftung in einer LPG

    23. Juli 1973
    Information Nr. 686/73 über eine vorsätzliche Brandstiftung in der LPG [Ort], Kreis Kyritz, Bezirk Potsdam am 11. Juli 1973