Verhinderte Ausschleusung von Bürgern der DDR in die BRD
6. August 1973
Information Nr. 772/73 über eine verhinderte Ausschleusung von Bürgern der DDR in die BRD
Am 5.8.1973, gegen 2.00 Uhr, wurde an der Grenzübergangsstelle Horst der Bürger der BRD [Name 1, Vorname], geboren [Tag, Monat] 1942, wohnhaft Friedrichshagen, Landkreis Grafschaft Schaumburg, Niedersachsen, Kraftfahrer bei der Firma Neuendorf, 1 Berlin 65, Bellermannstraße 96, bei dem Versuch, Bürger der DDR – auf der Ladefläche eines Lkw versteckt – unter Missbrauch der Transitwege in die BRD auszuschleusen, festgenommen.
Gegen den [Name 1] sowie die zur Ausschleusung vorgesehenen DDR-Bürger wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet und Haftbefehle beantragt.
Außerdem erfolgte am 4.8.1973, gegen 21.30 Uhr, an der Grenzübergangsstelle Heinrich-Heine-Straße die Festnahme des Bürgers der BRD [Name 2, Vorname], geboren [Tag, Monat] 1952, wohnhaft Berlin (West)-Tiergarten, [Straße, Nr.], Verkaufsfahrer bei der Westberliner Firma Niemann u. Co., wegen begründeten Verdachts der Beteiligung an Ausschleusungen von DDR-Bürgern.
Bei der Kontrolle des von [Name 2] gefahrenen Pkw »Mercedes 230 S« wurde im Kofferraum ein eingebautes Versteck festgestellt, das für die Ausschleusung von zwei Personen geeignet ist.
Gegen [Name 2] wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und Haftbefehl beantragt.
Die Untersuchungen zur weiteren Aufklärung werden in beiden Fällen vom MfS fortgesetzt.