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Weitere grenzprovokatorische Handlungen von Westberlin aus

31. Juli 1973
Information Nr. 736/73 über weitere grenzprovokatorische Handlungen vom Westberliner Gebiet aus gegen die Staatsgrenze der DDR in der Zeit vom 28. Juli bis 30. Juli 1973

Im Zeitraum vom 28.7. bis 31.7.1973 wurden vom Westberliner Gebiet aus weitere sechs grenzprovokatorische Handlungen gegen die Staatsgrenze der DDR durchgeführt.

1. Am 30.7.1973 wurde durch Grenzsicherungskräfte der DDR festgestellt, dass unbekannte Täter in der Nacht vom 29.7. zum 30.7.1973 von Westberliner Gebiet aus die Grenzsicherungsanlagen (Grenzmauer) in den Abschnitten

  • Berlin-Rosenthal in Höhe Nordgraben, »Märkisches Viertel« und

  • in Berlin-Wilhelmsruh in Höhe des Beobachtungsturmes Uhlandstraße (200 m links des Wilhelmsruher Dammes) teilweise zerstört bzw. stark beschädigt haben.

Im Grenzabschnitt Uhlandstraße wurde die Verbindungsstelle zwischen alter und neuer Grenzmauer (bestehend aus gemauerten Ziegelsteinen) in einer Höhe von 1,50 m und einer Breite von 0,15 m herausgebrochen.

Im Grenzabschnitt Nordgraben wurden der erste Haken der Berohrung der Grenzmauer und die T-Schiene zur Halterung der Betonplatten abgebogen, sodass sechs Platten der Grenzmauer nur noch durch den eingeschossenen Streckmetallzaun gehalten werden.

Die durch die Provokation verursachte Zerstörung bzw. Beschädigung der Grenzsicherungsanlagen wurde dokumentiert.

Des Weiteren wurden folgende grenzprovokatorische Handlungen bekannt:

2. Am 28.7.1973 wurde durch bisher unbekannte Täter von Westberliner Gebiet aus im Grenzabschnitt Teltow-Seehof, Bezirk Potsdam, eine Fensterscheibe des ca. 30 m von der Staatsgrenze entfernt gelegenen Wohnhauses (Grundstück des DDR-Bürgers [Name, Vorname]1) eingeworfen. Bereits in der Vergangenheit waren in diesem Grenzabschnitt mehrfach durch Steinwürfe von Westberliner Gebiet aus auf Wohnhäuser, die unmittelbar an der Staatsgrenze der DDR (Paul-Gerhardt-Straße) stehen, grenzprovokatorische Handlungen verübt worden.

Dem DDR-Bürger [Name] z. B. ist letztmalig im Mai 1973 eine Fensterscheibe seines Wohnhauses eingeworfen worden.2

3. Am 29.7.1973, gegen 16.30 Uhr, wurden von einem auf Westberliner Territorium unmittelbar an der Staatsgrenze zur DDR befindlichen Podest (Stadtbezirk Kreuzberg) durch drei unbekannte Westberliner Personen (eine männlich, zwei weiblich) die Grenzsicherungskräfte der DDR beschimpft.

Anschließend wurden die auf dem Postenturm befindlichen Grenzsicherungskräfte der DDR durch die männliche Person mit Steinen beworfen. Die NVA-Angehörigen wurden nicht verletzt.

4. Am 29.7.1973, gegen 16.40 Uhr, wurden von Westberliner Gebiet aus durch eine bisher unbekannte männliche Zivilperson im Grenzabschnitt Berlin-Rummelsburg, Charlottenstraße, vier Steine gegen den dort befindlichen Beobachtungsturm der Grenzposten geworfen, ohne Schaden zu verursachen.

5. Am 30.7.1973, gegen 02.30 Uhr, wurde durch unbekannte Personen im Grenzabschnitt Stubenrauchstraße (Berlin-Johannisthal) vom Westberliner Territorium aus die Grenzbeleuchtung mittels Luftgewehr beschossen.

Es entstand kein Personen- und Sachschaden.

Maßnahmen zur Identifizierung der in allen Fällen bisher unbekannten Täter wurden eingeleitet.

  1. Zum nächsten Dokument Sicherheit und Ordnung während der Weltfestspiele (7)

    31. Juli 1973
    7. Information Nr. 741/73 über Probleme und Vorkommnisse der Sicherheit und Ordnung

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    30. Juli 1973
    6. Information Nr. 738/73 über Probleme und Vorkommnisse der Sicherheit und Ordnung